Am 24. Februar war endlich wieder einmal Zeit für einen Besuch beim inzwischen 14. German MMA Championship (GMC). Im Bild Mandy Böhm vom Fightclub Gelsenkirchen vor ihrem Kampf. Links ihr Trainer und Sifu, Deniz Haciabdurrahmanoglu, beim dem auch unsere Trainer Jörg und Norbert lernen.

Diesmal wieder ein Heimspiel in Castrop-Rauxel, nachdem GMC 13 in Düsseldorf stattfand. Gespannt waren wir vor allem auf den 4. Profikampf von Mandy (Boom Boom Monster) Böhm. Von ihr sind auch drei der vier Bilder. Nachdem inzwischen der Pay-TV Sender Ran-Fighting die Veranstaltungsrechte innehat, ist eigenes Fotografieren dort tabu.

Mandy beim Wiegen vor dem Kampf. Ihre ursprünglich geplante Gegnerin musste verletzungsbedingt absagen (oder hat bei dem Anblick gekniffen). Kurzfristig sprang Diana Tavares aus Italien ein. Das ist natürlich für beide ein Überraschungspaket, weil man sich auf die Gegnerin nicht oder kaum vorbereiten kann.

Mit einer beeindruckenden Leistung gewann Mandy auch ihren vierten Profikampf. Es war von ihr ein rundum überzeugender Abend: vom Einlauf mit Musik des Gladbecker Rapper Fard mit iranischen Wurzeln und der Gelsenkirchener Flagge, über den Kampf, ein bescheidenes Interview hinterher und fairen Umgang mit der geschlagenen Gegnerin. Diana - rund einen halben Kopf kleiner - war wirklich chancenlos. Aber sie hat drei Runden lang mutig und tapfer kassiert. Obwohl schon in der zweiten Runde von heftigem Nasenbluten behindert, stemmte sie sich erfolgreich gegen einen Knockout. Am Ende lagen sich beide Kämpferinnen ziemlich blutbeschmiert in den Armen.

Überhaupt war wieder die insgesamt große Fairnis auffällig, mit der die Aktiven in diesem sehr harten Sport miteinander umgehen. Kämpfer und Publikum waren sehr international. Afghanische, deutsche, türkische oder palästinensische Kämpfer mit entsprechenden Fahnen und Musik. Vom Veranstalter wiederum spielte die Nationalität der Kämpfer kaum eine Rolle, anders als dies beim "normalen" Profi- Boxen oft inszeniert wird. Also für Faschisten, die auch versuchen in der MMA-Szene ihr Unwesen zu treiben, wäre es ein trauriger Abend gewesen.

Zurück zu Mandy, die wie von ihrem Trainer ausgerichtet, den ganzen Kampf im Stehen bestritt und den Bodenkampf mied. Ruhig und souverän spielte sie dabei ihre größere Reichweite aus. Sie zeigte die beste technische Leistung an dem Abend: Backfist (Faustrückenschlag), rückwärtsgedrehter Sidekick und beeindruckende Elllenbogen-Faust-Kombinationen sah man an diesem Abend auch bei anderen Kämpfern - aber nur bei Mandy alles zusammen.

Man merkt, dass Mandy seit Kindesbeinen von ihrem Sifu Deniz allseitig ausgebildet wurde: in Kung Fu, Wing Chun und darauf aufbauend später Grappling und K1 lernte. Anders als manche Späteinsteiger, die gleich mit MMA beginnen und alles ein bisschen und nichts wirklich gut können.

Gratulation nach dem Kampf

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